Die meisten Leute, sobald sie einen Hund haben, bestreben sich, dem Hund die Bedeutung der Worte, die Wichtigkeit der Gesagten verständlich zu machen. Aber man nimmt sich kaum Zeit dazu, dass man sich selbst das Verhalten des Hundes kennen lernt, dass man zwischen den einzelnen Zeichen oder gar zwischen den Belltypen unterscheiden kann. Man überlässt es auf die gemeinsam verbrachten Jahre, obwohl man sowohl das eigene Leben als auch das seines Vierbeiners leichter machen könnte, wenn man bestrebt wäre, die nonverbalen und als verbal betrachtbaren Kommunikationsmittel der Hunde, das heißt das Bellen, das Jaulen, das Knurren und die Körpersprache, die Mimik kennen zu lernen. Wenn man über die Sprache des Hundes gefragt wird, ist Bellen der erste Gedanke. Jedoch spielt die Körpersprache bei der Kommunikation der Hunde eine wichtigere Rolle. Beschäftigen wir uns trotzdem ein bisschen mit den Belltypen.
Dr. Stanley Coren beschrieb in seinem Buch ausgezeichnet die Belltypen, die hervorrufende Lage, und den Hintergrund der verschiedenen Zeichen. Denn nicht alle Tonsignale sind gleich, auch die Bedeutungen können abweichend voneinander sein, und die Töne dienen mehr Zweck, als ob der Hund nur „Grüss Dich“ oder „Pass auf“ sagen würde.
Die Hunde können die Belltypen, die Zahl während einer bestimmten Zeitdauer, bzw. den Zeitabstand zwischen den Gebellen auch kombinieren, davon abhängig, was sie ausdrücken möchten. Je tiefer und leiser das Bellen ist, umso wichtiger ist, was der Hund sagen will. Wenn der Hund zum Beispiel spielt und während des Spielens aufgeregt bellt, dann geschieht das in viel höherem Ton, als wenn uns der Hund auf Eindringlinge aufmerksam machen möchte. Ein einsamer wird uns sein Problem im grelleren Ton bekannt geben, so sucht er sich Gesellschaft. Manchmal steigert er die Lautstarke, damit sein Weinen wirklich für sauren Hilferuf scheint.
Je mehr der Hund innerhalb einer bestimmten Zeitdauer bellt, umso erregter ist er. Einen einzigen Ton geben sie dann aus, wenn sie überrascht oder nervös sind, etwa gestört werden, oder einen anderen störenden Hund vertreiben möchten. Je schneller das Bellen ist, umso mehr Aggression drückt der Hund aus. Zum Beispiel, wenn der Hund in Gefangenschaft geriet (oder sich in Bedrängtheit fühlt), dann wird er die kürzesten Pausen zwischen den Gebellen im Vergleich zu den anderen Tönen halten. Dagegen sind die Pausen zwischen den Gebellen des Typs „lass mich nicht allein“ ziemlich lang.
Ungarische Forschungen bewiesen, dass das Bellen des Hundes für die Menschen mit einem bisschen Zuhören super verständlich ist. Am Versuch konnten nur Leute teilnehmen, die keine Hunde hielten. Sie wurden gebeten, aufgenommene Tonsignale von Hunden anzuhören, und die Signale auf Grund ihrer selbständigen Gedanken in Gruppen zu teilen. Sie erfüllten die Aufgabe ausgezeichnet, fast alle ohne Ausnahme nahmen den betreffenden Typ in die entsprechende emotionelle Gruppe auf. Die Ergebnisse bewiesen, dass man das Bellen mit der Situation verbinden kann und fühlt den emotionellen Hintergrund der Pausen und Tonhöhenänderungen.
Es lohnt sich, die Zeichen (Signale) unseres Hundes zu studieren. Es kann sein, dass wir ähnliche Erfahrungen haben werden, wie die Teilnehmer an der Forschung.
BZS