Mit einem Hund in städtischer Umgebung zu leben, kann eine Herausforderung sein. In der Stadt prallen schließlich die Bedürfnisse von verschiedenen Hundemenschen und Nicht- Hundemenschen erbarmungslos aufeinander. Wie also kann man sich als Hundebesitzer verhalten, um ein schönes Miteinander zu ermöglichen?
Auch wenn die meisten sicher schon Hunde-Benimmregel-Profis sind, haben wir in unserem Stadthunde-Knigge nochmal die wichtigsten Grundlagen zusammengetragen:
1. Niemand freut sich über Hundekot unter dem Schuh oder an den Pfoten des eigenen Hundes. Daher ist es beim Gassigehen, aber auch bei der „schnellen Runde um den Block“ wichtig, immer Kotbeutel dabei zu haben, um das Geschäft des Hundes zu beseitigen. Dies sollte unabhängig von der Rasse bzw. Körpergröße des eigenen Hundes gelten, schließlich können nicht nur große Hunde das „große Geschäft“ verrichten.
2. Nicht in jeder deutschen Stadt gibt es eine Leinenpflicht. Doch auch wenn es nicht vorgeschrieben ist, gebietet es die Höflichkeit und die Vernunft, den Hund zumindest locker an der Leine zu führen, wenn man sich mit ihm im Straßenverkehr oder in hoch frequentierten Fußgänger-Bereichen aufhält. Dies schützt zum einen den Hund davor, durch nicht vorherzusehende Ereignisse verschreckt und in der folgenden Flucht verletzt zu werden, zum anderen sorgt es auch für ein Sicherheitsgefühl bei potenziell unsicheren oder gar ängstlichen Passanten. So entsteht ein entspannteres Miteinander aller Beteiligten. Zum Wohle des Hundes und der Mitmenschen sollten Hundehalter zudem immer vorausschauend handeln. Das beinhaltet auch, die Leine kurz zu fassen, wenn man beispielsweise an Müttern mit Kindern, Menschen im Rollstuhl oder auch Fahrradfahrenden vorbeigeht.
3. Hinter Joggenden oder Fahrrädern her zu jagen mag dem Hund zwar Freude bereiten, diese ist allerdings meist einseitig und kann zu Angst bei den „Gejagten“ oder Unfällen führen. Dies ist somit ein absolutes No-Go und sollte dem Hund, bei Tendenz zu diesem Verhalten, schleunigst abtrainiert werden. Gutgemeinte Floskeln wie “Der tut nichts, der will nur spielen”, sind im Fall der Fälle meist kontraproduktiv. Situationen wie diese bergen Gefahren für Mensch und Tier und sollten somit ernst genommen und durch vorausschauendes Handeln vermieden werden.
4. Nicht jeder Fremde freut sich darüber ungefragt von einem Hund beschnuppert zu werden, den er nicht einschätzen kann, da er ihn nicht kennt. Daher gilt es, den Hund erst dann an fremden Menschen oder Hunden schnuppern zu lassen, wenn sie selbst oder im Fall des Hundes, der Halter das Einverständnis dazu gegeben haben. In Gegenwart von fremden Kindern gilt doppelte Rücksichtnahme sowie Vorsicht und Kinder, die nicht mit Erwachsenen unterwegs sind, sollten besser ganz gemieden werden.
5. Auf öffentlichen Wiesen und in Parks gilt es, den Hund nur dann frei laufen zu lassen, wenn dies ausdrücklich gestattet und er in der Lage ist, sich rücksichtsvoll und freundlich zu verhalten. Zudem sollte es möglich sein, den Hund jederzeit und aus jeglicher Situation abzurufen. Dies erfordert diszipliniertes Training, aber wenn der Befehl einmal richtig sitzt, entspannt es viele Situationen ungemein.<
Text: Lisa Pascale Schröter/Julius-K9