Hunde niemals im Auto zurück lassen
Das Risiko des Hundes bei Wärme im Auto, gerade jetzt im schon warmen Frühjahr oder im heißen Sommer, unterschätzen immer noch viele Hundebesitzer! Auch schon wieder in diesem Jahr, mussten schon mehrfach Hunde in letzter Minute aus überhitzten Autos gerettet werden. Es wird immer noch total unterschätzt, wie schnell sich ein Auto in der Sonne erhitzen kann. Bereits ab 20 Grad kann es im Inneren eines Autos schnell sehr warm und gefährlich für Hund & Kind werden. Wenn die Außentemperatur beispielsweise 20 °C ist, kann die Innentemperatur in einem Auto innerhalb von 30 Minuten auf 36 °C klettern, und nach einer Stunde sind es sogar 46 °C. Geöffnete Fenster oder im Schatten parken helfen da auch nichts. So kann ein „kurzer“ Supermarkteinkauf bereits schreckliche Folgen haben.
Bei Wärme körperliche Anstrengung des Hundes vermeiden
Sport und körperliche Anstrengungen sind auch für unseren Hund bei Wärme und schon gar bei Hitze nicht angesagt! Man sollte alle Aktivitäten bei Hitze auf ein Minimum reduzieren! Unser Hund sollte bei Hitze auf keinen Fall am Rad laufen und lange Spaziergänge sind in der Hitze des Tages auch zu vermeiden! Alle nötigen und etwas längeren Gassigänge sollte man früh morgens oder am späteren Abend erledigen. Auch Bälle und sonstiges Spielzeug sollte man dabei weglassen, um auch diese Anstrengungen zu verhindern.
Immer darauf achten, wo man mit dem Hund spazieren geht
Das weiß man eigentlich, aber auch hierauf muss man in Bezug auf seinen Hund achten!!! Asphalt und Sand können glühend heiß werden. Auch Hunde spüren das und Hundepfoten können sich verbrennen. Asphalt erwärmt sich in der Sonne bis zu 50 °C und bei Hitze sogar bis auf 60°C. Gassigehen auf Asphalt in voller Sonne sollte vermeiden werden und unser Hund sollte besser auf Gras oder Waldwegen laufen. Ist der Weg so heiß, dass wir unsere bloße Hand nicht darauf legen wollen, ist der Boden auch nicht für unseren Hund geeignet.
Immer für ausreichend Schatten und Abkühlung sorgen
Sollte es draußen richtig heiß sein, müssen wir im Haus und um unser Haus einige Vorsorgemaßnahmen für unseren Hund ergreifen. Im Garten sollten wir Schattenplätze schaffen und z.B. Sonnenschirme öffnen. Es sollte auch immer genügend kühles Trinkwasser zur Verfügung stehen. Auch sollten wir unserem Hund nicht erlauben zulange in der Sonne zu liegen, auch nicht wenn er das von allein so will. Für zusätzliche Abkühlung können auch Kühlmatten, kühlende Hundegeschirre und ganz einfach ein nasses Handtuch unter dem Hund oder ein selbstgemachtes Hundeeis, sorgen!
Sonnenschutz für Hundehaut und Fellpflege
Hunde können sich an Nase, Ohren, Bauch und Oberschenkel auch einen Sonnenbrand holen! Um den Hund vor Sonnenbrand zu schützen kann man diese Körperstellen mit speziellen Sonnencremes einreiben! Natürlich hilft es auch zur natürlichen Regulierung der Körpertemperatur die Unterwolle durch regelmäßiges Bürsten des Hundes zu entfernen. Manche Hunderassen sollte man sogar scheren! Hierzu aber bitte vom Hundefriseur beraten lassen, denn manche Hunderassen ( z.B. Australian Shepherds ) haben Fell, was als natürlicher Hitze- und Kälteschutz fungiert und NICHT geschoren werden darf!
Bei Risikorassegruppen bitte besonders vorsichtig sein
Hunde mit kurzen Nasen wie Bulldoggen, Boxer oder Möpse gehören zu den Hunden, die ein höheres Risiko zur Überhitzung tragen, da sie nicht ausreichend hecheln können. Aber auch Welpen, Senioren und auch übergewichtige Hunde sind gefährdeter. Zur Überhitzung neigen ebenso Hunde mit sehr dichtem oder schwarzem Fell.
Am See oder am Meeresstrand
Ob Hunde am See oder Meeresstrand erlaubt sind, sollte man immer besser vorher in Erfahrung bringen! Viele Meeresstrände sind in den Sommermonaten oft für Hunde gesperrt. Sollte es aber erlaubt ein und es gibt sogar extra Hundestrände, sollten sie an einen Sonnenschutz ( Schirm oder Strandmuschel ) und eine Hundedecke denken, denn der Sand kann sich auch ordentlich aufheizen! Und natürlich muss man immer genügend Trinkwasser dabei haben, denn im Wasser tobend, kann sich unser Hund gut abkühlen, aber wenn er Salzwasser aufnimmt, kann das ernsthafte Magen-Darm-Probleme verursachen und zuviel Wasser im allgemeinen kann sogar zu einer lebensbedrohlichen Wasservergiftung und Organversagen führen!
Blaualgen und Botulismus in stehenden Gewässern
Die für Mensch und Tier giftigen Blaualgen können in stehenden Gewässern, wie Teichen und Seen, schon bei 20-30 °C entstehen. Wenn diese giftigen Wasserbakterien über den Mund oder das Maul aufgenommen werden, kann das zu schweren Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschlag und Irritationen der Schleimhäute führen.
Bei hohen Temperaturen kann in Teichen und Seen außerdem das Risiko von Botulismus entstehen. Das Bakterium Clostridium Botulinum wird von toten Vögeln und Fischen eingetragen und deren Kadaver kann das Gewässer mit Toxinen dieser Bakterien verseuchen. Man sollte sich und seinen Hund immer absichern und vorher abklären, ob das Gewässer, in dem unser Hund schwimmen soll, sauber ist. Denn Hunde, die in versuchtem Wasser schwimmen und oder das Wasser trinken, können schwer krank werden, wenn die Botulismusbakterien in ihren Körper gelangen. Symptome einer Botulismus-Infektion sind u.a. starke Magen-Darm-Beschwerden, Muskelschwäche, Lähmungen und im schlimmsten Fall kann der Hund sogar sterben.
Der Hund hat sich überhitzt oder hat sogar einen Hitzeschlag! Das muss man tun!
Ob ein Hund überhitzt ist, kann man daran erkennen, dass er verstärkt hechelt, er sehr träge ist und oder eine überhöhte Körpertemperatur von über 39 °C hat. Auch Erbrechen und starkes Sabbern können ein Folge der Überhitzung und oder sogar eines Hitzschlags sein.
Der Hund muss dann sofort an einen kühlen Ort, in den Schatten und am allerbesten rufen Sie sofort einen Tierarzt an, sollte der Hund bereits sehr träge oder apathisch sein! Man soll den überhitzten Hund mit kühlen nassen Tücher, die man ständig auswechselt, abkühlen. Am besten er liegt darauf und ein nasses Tuch sollte gegen den unbehaarten Bauch gelegt werden. Niemals den Hund komplett mit nassen Tüchern von oben bedecken, denn es kann zum Hitzestau unter den Tüchern führen und unser Hund kann so seine Temperatur nicht mehr selbst regulieren und die Situation verschlimmert sich sogar. Nützlich kann es auch sein, denn Hund, im nicht zu kalten, Wasser schwimmen zu lassen oder ihn ins, nicht zu kalte, Wasser zu legen. Sollte es die Situation dann zulassen und man will die gesundheitliche Verfassung seines Hundes abklären, ist eine Fahrt zum Tierarzt, wenn er nicht schon da ist, bestimmt sinnvoll!
Text: Kerstin Schröter / Julius-K9