Für Menschen, die mit ihrem Hund in städtischer Umgebung leben, kann es sinnvoll sein, den öffentlichen Personenverkehr zu nutzen, um zum Tierarzt oder zur nächstgelegenen Hundeauslauffläche zu gelangen. Auch, wer ein Auto hat, sollte für den Fall der Fälle, das Fahren in Stadtbahnen und Bussen mit seinem Hund trainieren.
Hier ein paar Tipps, auf was beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Hund zu achten ist:
- Früh übt sich
In vielen städtischen Welpenschulen und Junghundegruppen gehört der Besuch eines Bahnhofs und die Fahrt mit einer Bahn oder einem Bus zurecht zur Grundausbildung. Wenn man den Hund schon früh, professionell an die Geräuschkulisse, die Gerüche und die anderen Eindrücke einer solchen Fahrt gewöhnt, ist er später gelassener. Auch Mensch weiß, dank der Tipps vom Hundetrainer, wie er seinem vierbeinigen Freund helfen kann, sich besser zurecht zu finden und gemeinsam kommen dann beide souverän mit den Öffis zu ihrem Ziel.
- Selbst Ruhe bewahren
Auch als Besitzer, kann so eine Fahrt mit Hund sehr nervenaufreibend sein. Selbst dann, wenn der Hund gut erzogen ist und sich zu benehmen weiß, gibt es 1000 äußere Faktoren, die es zu beachten gibt: viele Menschen, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt und von denen man diese leider nicht immer zurückbekommt, diverse Stolpersteine wie selbstschließende Türen und Abstände zwischen Bahn und Bahnsteig, an denen der Hund sich verletzen könnte und vieles mehr. Hunde orientieren sich an ihren Besitzern und wenn man selbst aufgeregt und nervös ist, ist der Hund es oft auch. Deshalb sollte man versuchen auch in Stresssituationen Ruhe zu bewahren und Selbstsicherheit auszustrahlen. Der Hund ist entspannter, wenn man selbst es auch ist.
- Stand by me
Grade auf engem Raum, wie in öffentlichen Verkehrsmitteln, ist es besonders wichtig, dass der Hund möglichst nah beim Besitzer bleibt und nicht herumtollt, schnüffelt oder auf die Sitze springt. Zum Einen um andere Fahrgäste nicht zu verschrecken, zum anderen um die Polster sauber zu halten. Niemand möchte sich mit der guten Bürohose auf einen Sitz mit matschigen Pfotenabdrücken setzen.
- Sicherheit geht vor
Da man den Hund im Bus oder in der Bahn schlecht anschnallen kann, ist es sinnvoll einen Platz zu wählen, bei dem der Hund im Falle eines Unfalls möglichst gut geschützt ist. Hierzu sollte sich der Hund möglichst unter einem Sitz oder innerhalb einer Sitzgruppe befinden, statt auf dem Gang. Bei einem Aufprall können die Sitzgelegenheiten den Flug des Hundes frühzeitig abfangen, sollte er durch den Ruck umherkatapultiert werden.
- Mut zur Lücke?
Für Hunde kann ausgerechnet auch die Lücke zwischen Bahnsteig und Bahn bzw. Bordstein und Bus zur Gefahr werden. Mit ihren schmalen Pfoten können sie leicht danebentreten und mit dem gesamten Bein in die Lücke rutschen. Dabei können sie sich Schürfwunden, aber auch schwere Verletzungen durch Brüche zuziehen. Beim Ein- und Aussteigen gilt also auch für Hunde besondere Vorsicht.
- Vorsicht vor automatischen Türen!
Bei den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln gehören automatische Türen mittlerweile zur Standartausstattung. So praktisch dieser technische Fortschritt ist, so gefährlich kann er aber auch sein. Besonders Hunde, die nicht an automatisch schließende Türen gewöhnt sind, schrecken oft zurück, wenn sie einer solchen dann am Bahnsteig begegnen. Dies kann gefährlich werden, da Pfoten, Rute oder die Leine des Hundes in der Tür eingeklemmt werden könnte. Man möchte sich das Horrorszenario gar nicht erst vorstellen: man selbst ist bereits, mit dem einen Ende der Leine in der Hand, aus der Bahn ausgestiegen, die Tür schließt sich, bevor der Hund ausgestiegen ist und die Bahn fährt samt Hund los. Oder noch schlimmer umgekehrt. Somit gilt für automatische Türen, sie möglichst zeitgleich mit dem Hund zu durchschreiten und ggf. jemanden zu bitten den Sensor auszulösen, bis man samt Hund ausgestiegen ist.
Text: Lisa Pascale Schröter/Julius-K9