Viele Menschen möchten, dass ihr Hund nicht mehr an der Leine zieht, und entscheiden sich daher für ein als No-Pull-Geschirr empfohlenes Hundegeschirr. Es gibt jedoch kein Hundegeschirr, das das Ziehen beim Gassigehen automatisch verhindert. Jeder Hundegeschirrhersteller und -verkäufer, der seine Produkte unter dem Namen „No-Pull“ verkauft und nicht erklärt, wie der Name „No-Pull “ funktioniert, führt seine Kunden in die Irre.
Ist ein No-Pull-Hundegeschirr Betrug?
Die allgemeine Verwendung des Begriffs „No-Pull“ für Hundegeschirre kann den Eindruck erwecken, dass das Geschirr fast automatisch funktioniert und der Hund nicht zieht. Das stimmt jedoch nicht! Der Besitzer muss viel tun, damit ein Hundegeschirr ihm hilft, der Leine zu folgen. No-Pull bietet Hundebesitzern lediglich die Möglichkeit, ihren Hund im Straßenverkehr kooperativer zu machen, entweder durch eigene Konsequenz oder mithilfe eines erfahrenen Trainers.
Der Produktname „No-Pull-Geschirr“ oder die Kategorie „Hundegeschirre“ ist ein großer Betrug und kommt einer vorsätzlichen Irreführung der Verbraucher gleich. Die Verwendung des No-Pull-Geschirrs als Produktname stellt eine falsche Behauptung über die tatsächlichen Eigenschaften des Produkts dar und vermittelt irreführende Informationen. Verkäufer und Werbetreibende von No-Pull-Hundegeschirren begehen nach Kenntnis des Gesetzes Betrug, wenn sie eine auf Unwahrheiten basierende Verkaufskampagne durchführen.
Was bedeutet „No-Pull“ bei Hundegeschirren?
Der Name „No-Pull-Hundegeschirr“ basiert auf dem Prinzip, dass ein Hundegeschirr geeignet sein kann, einen Hund durch Bewegung seines Körpers aus einer unerwünschten Richtung und/oder Geschwindigkeit zu kontrollieren, im Gegensatz zu Halsbändern, bei denen der Hals des Hundes belastet wird. In der Vergangenheit wurden ähnliche Lösungen entwickelt, die Hals und Luftröhre des Hundes nicht belasteten, wie z. B. die Befestigung einer Leine an einem Maulkorb oder einem Maulriemen. Das Wegbewegen des Hundekopfes aus der unerwünschten Bewegungsrichtung ist jedoch eine Trainingsmethode, die erfahrene Hände erfordert und nicht ohne Risiko ist.
Ein Hundegeschirr ist grundsätzlich eine gute Möglichkeit, die Bewegung des Hundes zu kontrollieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Hund darin weniger zieht als mit einem Halsband. Hundegeschirre, irreführend als No-Pull-Geschirre bezeichnet, verfügen über einen zusätzlichen Leinenring am Brustgurt oder Brustpolster, um die Kontrolle über den Hund zu verbessern und ihn über verschiedene Leinenbefestigungspunkte zu kontrollieren. Aufgrund der praktischen Trainingsergebnisse erhielt der ursprünglich am Geschirr montierte Leinenring den Namen NO-PULL. Später, um schnell geschäftlich erfolgreich zu sein, fügten einige Verkäufer den Begriff „No-Pull“ irreführend in die Namen der Hundegeschirre ein.
Welches Hundegeschirr wird empfohlen, um das Ziehen des Hundes zu verhindern?
Durch die Anbringung von No-Pull-Ringen an Hundegeschirren entstand eine neue Trainingsrichtung, die darauf basierte, den Körper des Hundes aus der unerwünschten Richtung abzulenken. Bedenken Sie jedoch, dass Hundegeschirre (und Zuggeschirre) ursprünglich entwickelt wurden, weil Hunde eine Last ziehen mussten. Daher ziehen Hunde in Hundegeschirren effizienter als in Halsbändern. Der erfolgreichste Zuggeschirrtyp war und ist bis heute das Y-Geschirr, sowohl für Hunde als auch für Zugtiere.
Mit einem Y-Geschirr unterstützt man den Hund beim effizienteren Ziehen an der Leine. Dadurch werden die Muskeln in der Nähe der Wirbelsäule optimal aktiviert und der Hund kann (ähnlich wie Pferde) mehr Kraft aufbringen als mit einem Brustgeschirr (Bauchgeschirr, Norwegergeschirr).
Bei sportlichen Aktivitäten, beim Laufen usw. kann das gleichzeitige Befestigen der Leine an der Brust (No-Pull-Halsband) und am Rücken des Hundes eine große Hilfe sein, um Harmonie zu finden. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass das Y-Geschirr beim Zurückziehen der Leine den Hals einklemmen und die Atmung behindern kann, wenn die Einstellung und Größenwahl nicht stimmen.
Der Hauptgrund für die Verbreitung von Hundegeschirren unter Hobby-Hundehaltern um die Jahrtausendwende war der verständliche Kundenwunsch, Hals und Rachen des Hundes zu schonen und die freie Atmung nicht einzuschränken. Dies führte zur Renaissance von Brustgeschirren (Norwegergeschirren), deren Design den Halsausschnitt frei lässt.
Bei diesem Geschirrtyp lohnt sich die Verwendung eines vorderen Kontrollrings (No-Pull-Ring) am Brustgurt, der über die Brust des Hundes verläuft, nur, wenn sich zusätzlich ein Element (Y-Gurt) zwischen den beiden Vorderbeinen des Hundes in der Mitte des Brustgurts befindet. Andernfalls kann sich das Geschirr beim Tragen des No-Pull-Halsbandes komplett um die Brust des Hundes drehen, was das Training sinnlos und gleichzeitig unangenehm macht.
Wie funktioniert ein No-Pull-Hundegeschirr?
Ein Hundegeschirr allein kann einen Hund nicht vom Ziehen abhalten. Denken Sie daher beim Kauf immer daran, dass es kein No-Pull-Hundegeschirr gibt. Ihren Hund dazu zu bringen, nicht mehr zu ziehen und sich in Stresssituationen an Sie zu gewöhnen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Konsequente Belohnungen und Trainingsmethoden, die die Aufmerksamkeit des Hundes fördern, spielen dabei eine wichtigere Rolle als die Verwendung eines No-Pull-Halsbandes.
Das No-Pull-Halsband bietet die Möglichkeit, eine Leine an der Brust oder den Schultern des Hundegeschirrs zu befestigen. Es wird jedoch nicht empfohlen, das No-Pull-Halsband ausschließlich zu verwenden, um Ihren Hund ständig an der Leine zu halten, es sei denn, Sie befestigen zusätzlich eine Leine am Rückenelement, dem traditionellen Leinenhalsband. Es ist wichtig, Ihren Hund zunächst vom Ziehen zu entwöhnen, indem Sie die Leine an der traditionellen Stelle am Widerrist befestigen und die Aufmerksamkeit des Hundes wecken. Aktivieren Sie anschließend schrittweise die vordere Kontrolle, d. h. den No-Pull-Ring, mit einer anderen Leine.
Die ideale Lösung für das No-Pull-Training ist daher die Verwendung einer Doppelkarabinerleine, an der der Hund gleichzeitig an zwei Punkten befestigt wird.
No-Pull-Training ist kein Ringkampf und es geht nicht um Kraft!
Die grundlegende Aufgabe von Hundegeschirren besteht darin, Kontrolle zu gewährleisten und gleichzeitig Hals und Kehle frei zu lassen. Ein Hundegeschirr mit No-Pull-Ring ist kein dauerhaftes, notwendiges Zubehör für jahrelange oder gar monatelange tägliche Spaziergänge. Der No-Pull-Ring bietet eine zusätzliche Möglichkeit zur Kontrolle, spielerischen Führung oder zum Notfallmanagement, selbst in Situationen, in denen die Kraft des Hundes die unsere Kraft bei weitem übersteigt.