Die OneMind Dogs Methodik habe ich bei einer Agility-Ausbildung kennengelernt, und sie hat mich, wenn auch nicht sofort, aber nach eingehender Untersuchung hat es mich für immer überzeugt. Hier möchte ich gleich klarstellen, dass dieser Artikel nicht Agility behandelt, denn die Methodik kann auf den Alltag genauso übertragen werden, die Beobachtungen stellen uns dem Problem gegenüber, sie beschreiben die Situationen vom Niveau des Hundes, damit wird der Weg zur Klarsicht, zur perfekten Zusammenarbeit aufgezeigt.
Die OMD Methodik basiert auf das natürliche Verhalten des Hundes und wird alleine schon deshalb sympathisch, weil ihre Erfinder, (Janita Leinonen und Jaakko Suokuunti) den Namen mit dem Hund in Verbindung bringen. Auch bei den Grundlagen steht der Hund im Vordergrund, wie es aus der Erklärung von Janita hervorgeht: „Wir wollten nicht, dass man die Methodik nach uns benennt, denn sie wurde von Hunden für Hunde erstellt, nicht wir Menschen haben sie erfunden. Die Hunde haben geholfen, es herauszufinden. Ohne meinen tauben Hund, Tekla hätten wir es nie verstanden, wie diese wunderbaren Tiere auf der Agility-Strecke arbeiten.“
Tekla
Hauptziel ist es, eine reibungslose Beziehung zwischen Mensch und Hund herzustellen. Du musst lernen, aus Sicht des Hundes zu denken, als wären eure Gehirne miteinander verbunden. Der Hund versucht auf außergewöhnlicher Weise den Menschen zu verstehen, und das tut er in erster Linie mit den Mitteln der nonverbalen Kommunikation. Wenn wir mit nonverbalen Signalen fehlerfrei kommunizieren, dann wird es jeder Hund der Welt verstehen. Auf der Agility-Strecke wird es klar, dass es für den Hund leichter ist, die Zeichen des Körpers, die Wegweisung der Füße, sogar die Linie des Profils, den Blick und die Mimik bei der Bestimmung der Strecke zu interpretieren, als die Stimme, die Sprache, die Befehle. Mit der Beobachtung und dem Kennenlernen der Bewegung, der Gedanken der Hunde können wir es lernen uns fließend mit ihnen auf ihrer stummen Sprache zu unterhalten.
Es gibt keinen unerzogenen, bösen oder unaufmerksamen Hund, der Mensch behandelt die Situation falsch, oder er zeigt es dem Hund unverständig, was er sagen will. Wenn zum Beispiel Bogár ein Hindernis auf der Strecke nicht so besteht, wie es erwartbar wäre, dann werden meine Bewegungen, mein Verhalten, oder die Teile der Strecke, die für den Hund als störend empfunden werden können, analysiert, damit wir am Ende die Lösung finden… Und wir werden sie finden. Es ist sogar so, dass nie der Hund der Schuldige ist.
Das kann der Mensch auch im Alltag entdecken, wenn der Hund unaufmerksam ist, vielleicht nicht ordentlich an der Leine geht, oder sich nicht nach Handsignalen hinsetzt. Es stellt sich heraus, dass das Herrchen ungeschickt ist, ein Außenstehender merkt das sofort, wir können die eingefleischten Bewegungen, den gewohnte Tonfall nur sehr schwer als fehlerhaft erkennen, wir denken nicht, dass es korrigiert werden muss, so wird sofort der Hund zum Sündenbock gemacht. Ab und zu ist es lohnenswert, jemanden darum zu beten, uns länger mit der Kamera aufzunehmen, wenn wir uns mit dem Hund beschäftigen. Es stellt einen schrecklichen und gleichzeitig einen wahnsinnig witzigen Spiegel vor uns, wie es auch unser Hund tut, die fehlerhaften Bewegungen hervorhebend.
Wir sollen den Hund beobachten. Wir wollen ihn verstehen, helfen, bis wir es erreicht haben, dass zwei Seelen mit einem Verstand die anstehenden Herausforderungen meistern. Unsere Hunde sind unsere besten Lehrer, wir verdanke auch die Methodik ihnen. Lernen wir als von Ihnen.
„Wir schränken uns nicht Regeln ein, die in Stein gemeißelt sind. Es gibt immer etwas zu lernen, auszuprobieren und zu verstehen.“ – Janita Leinonen
BZS